CIE 2018 – Smart Lighting Conference, Color Vision and Healthful Lighting Tutorials

2018/06/06

Am 24 bis 28. April fand in Taipei (Taiwan) eine Konferenz zum Thema Smart Lighting und Color Vision statt. Die Konferenzbeiträge werden von internationalen Experten aus der Industrie und universitären Forschung präsentiert, um die Synergien zwischen den weltweiten Arbeitsgruppen zu stärken. Erstmalig wurden auf der Konferenz neuartige vernetzte Lichtlösungen diskutiert, welche neben der Energieersparnis auch die Möglichkeit zur adaptiven Anpassung der spektralen Verteilung bieten sollen.

Das Fachgebiet Lichttechnik war auf der Konferenz mit dem Doktorand Babak Zandi und dem Forschungsgruppenleiter PD. Dr.-Ing. habil. Peter Bodrogi vertreten. Herr Zandi hielt einen Vortrag zum Thema der zeitlichen Modellierung des Pupillenverhaltens mit dem Titel „Experimental Evaluation of Different Brightness Perception Models based on Human Pupil Light Responses“. Es wurden die klassischen Verfahren zur Voraussage des Pupillendurchmessers und die generellen Einschränkungen dieser Modelle verdeutlicht. Anschließend wurden die Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt, welche gezeigt haben, dass die dynamischen Eigenschaften der neuronalen Kanäle zur Steuerung des Pupillenverhaltens, in ihrem Adaptationsverhalten abhängig von der vorhergehenden spektralen Verteilung der Lichtsituation sind. Die Rezeptoren zeigen damit eine Art „Erinnerungsvermögen“, welches auch als „photic memory“ bezeichnet wird. In dem Vortrag wurde darauf hingewiesen, dass in zukünftigen Forschungsvorhaben dieses dynamische Verhalten mitbetrachtet werden muss und die Reizdauer als Parameter eine essentielle Rolle beim Ergebnis der statistischen Auswertung spielen kann. Weitere Grundlagenforschung ist notwendig, um dieses Verhalten zu Charakterisieren und in ein zeitabhängiges Modell einfließen zu lassen. Zudem wurde auch in der Diskussionsrunde darüber gesprochen die Mustererkennung und Modellbildung mit speziellen Klassifizierungsverfahren zu realisieren.

Peter Bodrogi hat in seinem Vortrag ein neuartiges Helligkeitsmodell vorgestellt, dass in intelligenten Innenraumbeleuchtungstechniken dazu verwendet werden kann, eine gleichmäßige Helligkeitswahrnehmung bei verschiedenen polychromatischen und monochromatischen Spektren zu erzeugen und die Helligkeit vorauszusagen. Das Modell kann im gesamten Adaptationsbereich verwendet werden und basiert auf den Signalen von 3 Lichtrezeptoren in der Netzhaut, Stäbchen, S-Zapfen und die ipRGCs, die bei jedem Leuchtdichteniveau optimal gewichtet werden. Es wurde ebenfalls ein Exponent eingeführt, der die Kompression des Signals während der Verarbeitung im menschlichen Sehsystem beschreibt.