Automobile Lichttechnik – Vision 2016 in Paris

Fachgebiet Lichttechnik stellt Untersuchung auf Kongress in Frankreich vor

17.10.2016

Auf dem VISION Kongress versammeln sich alle zwei Jahre Experten aus den wichtigsten Industriebereichen der KFZ-Lichttechnik, um über Themen der Verkehrssicherheit und über neue innovative Lichtsysteme der Zukunft zu diskutieren. Im Fokus standen dieses Jahr in Paris die Fortschritte bei den Frontbeleuchtungssystemen mit adaptiven LED-, Matrix- und Laser-Scheinwerfern. Außerdem wurden Weiterentwicklungen von aktiven Nachtsichtsystemen mit Markierungslicht vorgestellt, welche die Aufmerksamkeit von Fahrern auf sicherheitsrelevante Objekte im nächtlichen Straßenverkehr lenken sollen.

J. Kobbert bei seinem Vortrag auf der Vision 2016 (Quelle: Vision 2016)

Das Fachgebiet Lichttechnik war auf der Konferenz mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern (K. Kosmas, J. Kobbert) und zwei Studenten (W. Löffler, B. Zandi) vertreten. Einen Vortrag zum Thema Blendung wurde von J. Kobbert mit dem Titel: „Estimation of glare load from small illuminance peaks in real life driving situations“ gehalten. Inhaltlich ging es um die Untersuchung der physiologischen Reaktionen des Auges sowie das Empfinden der Testpersonen auf Blendreize unterschiedlicher Intensität und Dauer. Konkret wurde in diesem Vortrag eine Probandenstudie vorgestellt, in der die Pupillenreaktion bei Blendung aufgezeichnet und mit der subjektiven Bewertung (De-Boer-Skala) der Blendungsintensität verglichen wurde.

Bekannt ist, dass durch eine plötzliche Zunahme des eindringenden Strahlungsflusses in das Auge eine Verengung der Pupille verursacht wird. Durch diesen Prozess wird ein relativ schneller Schutz vor Blendung erreicht. Untersuchungen belegen, dass die Verengung der Pupille bereits nach etwa 0,2 bis 0,5 Sekunden nach Eingang des Reizes eintritt. Je nach Dauer und Intensität des Helligkeitssprunges kann der veränderte Durchmesser zwischen 0,5 und 1 Sekunde anhalten. Die Geschwindigkeit der Pupillenverengung hängt grundsätzlich von der Ausganggröße des Reizes ab, kann jedoch näherungsweise mit 5 mm pro Sekunde angegeben werden.

Durch die vorgestellte Untersuchung konnte ein erster Zusammenhang zwischen der physiologischen Reaktion der Pupille und des psychologischen Blendempfindens nachgewiesen werden. Es wurde gezeigt, das für bestimmte Versuchsparameter die Messung des Pupillendurchmessers einen Rückschluss auf die empfundene Blendung zulässt.